Über uns

Wir sind eine kontinuierlich wachsende Beteiligungsholding. Unser Fokus liegt sowohl in der Weiterentwicklung der bestehenden Gruppenunternehmen als auch in der Akquisition neuer Beteiligungen.

Unternehmer mit langer Historie

Wir haben die VTC seit Mitte der 1990er Jahre gemeinsam auf­gebaut. Zu Beginn haben wir im Auftrag von Investoren als klas­sische Private Equity-Gesellschaft agiert, seit Anfang der 2000er-Jahre verfolgen wir jedoch unsere ursprüng­liche Vision: Wir inves­tieren aus­schließlich unsere eigenen, selbst erwirt­schaf­teten Mittel und sind dadurch selbst zu Unter­nehmern geworden. Uns treibt die lang­fristige Weiter­entwicklung der VTC und ihrer Gruppen­unter­nehmen und nicht die kurz­fristige Perspektive auf einen schnellen Exit.

Holding mit Mehrwert

Wir verstehen uns als Sparrings­partner des Managements unserer Betei­li­gungen. Dabei unter­stützen wir bei der Strategie­ent­wicklung oder selektiv in stra­te­gischen Projekten. Die Grup­penun­ternehmen agieren eigenständig und autark, die Holding hält keine Zentral­funktionen vor. Wir vermeiden operative und finanzielle Ver­flech­tungen zwischen unseren Betei­li­gungs­unternehmen und stärken statt­dessen die Flexi­bili­tät und Hand­lungs­fähigkeit des Managements vor Ort.

Professionelle Akquisitionsprozesse

Mit unserer langjährigen Erfah­rung und unserem soliden finan­ziellen Back­ground – die Holding ist voll­ständig eigenkapital­finanziert – sind wir in Veräuße­rungs­pro­zessen seriöse und zuver­lässige Gesprächs­partner für Unter­nehmer oder Konzerne. Da wir selbst Unternehmer sind, können wir uns gut in die Situation unserer Gegenüber hinein­ver­setzen. Aufgrund unserer Struktur können wir schnell entscheiden und individuell angepasste Betei­li­gungs­modelle anbieten.

Werteorientierte Firmenkultur

Unser Team ist über die letzten drei Jahrzehnte kontinuierlich gewachsen. Unsere Firmenkultur basiert auf Werten, die wir auch in unsere Gruppen­unter­nehmen trans­por­tieren. Für uns steht nicht nur die Erreichung kurzfristiger finanzieller Ziele im Vordergrund, sondern wir achten auf die lang­fris­tigen Aus­wir­kun­gen unseres Handelns. Unsere Investition in ein Unter­nehmen bedeutet gleichzeitig ein starkes Commitment gegenüber den Kunden, Mitar­beitern und Fremd­kapi­tal­gebern.

Unser Wertekatalog

VTC in Zahlen

EUR 700 Mio.
Jahresumsatz
> 4.500
Mitarbeiter
EUR 300 Mio.
Eigenkapital
bis EUR 50 Mio.
Eigenkapital pro Transaktion

Das VTC-Team

Susanne Fehre
Susanne Fehre
Assistenz

Susanne Fehre ist seit 2023 Teil des Teams der VTC. Sie begleitet und unterstützt die Geschäfts­führung sowie das Team der Wertcontor als Assistentin bei allen administrativen und kaufmännischen Themen.

Frau Fehre war vorher als Vorstandsassistentin in einem mittelständischen Familienunternehmen in München tätig. Weitere Erfahrungen sammelte Sie bei einem Tochterunternehmen der Unicredit, für das sie mehr als zehn Jahre als Assistentin der Geschäftsleitung tätig war. Frau Fehre hat eine Ausbildung als Krankenschwester.

Mira Has
Mira Has
Assistenz

Mira Has ist seit Anfang 2024 Teil des Teams der VTC. Sie begleitet und unterstützt die Geschäftsführung und das Investment Team bei administrativen und kaufmännischen Themen.
Zuvor war Sie bei einem Family Office mit Schwerpunkt im Immobilienbereich als Executive Assistant tätig. Weitere Erfahrungen sammelte sie unter anderem als Teamasisstentin sowie als Sales Support bei einer expandierenden deutschen Fondsgesellschaft. Mira Has hat eine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation.

Philipp Härtel
Philipp Härtel
Investment Manager

Philipp Härtel ist seit 2020 Teil des Teams von VTC. Er begleitet Unternehmenstransaktionen und bestehende Beteiligungsunternehmen und ist zudem mit der Sondierung potenzieller Beteiligungen und Märkte betraut.

Vor seinem Einstieg bei VTC war er im M&A Team von Harris Williams in Frankfurt tätig. Zu seinen weiteren Stationen zählen unter anderem die Beteiligungsgesellschaft Gimv, KPMG und ING Corporate Finance.

Herr Härtel hält einen Bachelor of Science in Ökonometrie der Universität Maastricht, Niederlande sowie einen Master of Science in Corporate Finance der Rotterdam School of Management, Niederlande.

Andreas Joha
Andreas Joha
Investment Manager

Andreas Joha ist seit 2021 Teil des Investment Teams von VTC. Er begleitet Unternehmenstransaktionen und bestehende Beteiligungsunternehmen und ist zudem mit der Sondierung potenzieller Beteiligungen und Märkte betraut.

Zuvor war er mehrere Jahre für PWC in München tätig und hat an zahlreichen Kauf- und Verkaufstransaktionen für Private Equity Kunden mitgewirkt.

Andreas Joha hält einen Bachelor of Science in Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Finance & Accounting der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie einen Master of Science in Finance mit Schwerpunkt Corporate Finance der Stockholm School of Economics.

Jürgen Leuze
Jürgen Leuze
Managing Partner

Jürgen Leuze hat in den Anfangsjahren der VTC an verschiedenen Indus­trie­konsoli­die­rungen mitgewirkt und zeitweise auch Geschäfts­führungs­mandate in Betei­ligungs­unter­nehmen übernommen. In den letzten Jahren hat Jürgen Leuze an diversen Unter­nehmens­trans­aktionen mitgewirkt und dabei breite Erfahrung in den Berei­chen Erneuerbare Energien sowie Industrie aufgebaut. Jürgen Leuze verant­wortet die Beteili­gung der VTC an der Baettr Holding GmbH.

Vor seinem Studium war Jürgen Leuze für die HypoVereinsbank AG in München tätig. Er kommt aus einer Unter­nehmer­familie in Baden-Württemberg und ist aktiver Gesell­schafter in der familien­eigenen Industriegruppe.

Jürgen Leuze hat einen Abschluss als lic.oec. (HSG) in Betriebswirtschaft mit der Vertiefung in Finanz- und Rech­nungs­wesen der Universität St. Gallen, Schweiz.

Stefan Leuze
Stefan Leuze
Managing Partner

Stefan Leuze hat zahlreiche Transaktionen der VTC in Deutsch­land und in der Schweiz begleitet, viele davon im Maschinen- und Anla­gen­bau. Er verantwortet die Betei­ligungen der VTC an der Sesotec GmbH und der JK-Gruppe.

Vor seiner Zeit bei der VTC war Stefan Leuze Partner einer Bera­tungs­firma und dort unter anderem als Interim Geschäfts­führer mit der Neu­aus­richtung mittel­stän­discher Unterneh­men betreut. Zu Beginn seiner Karriere war er für die Strate­gieberatung Bain & Company in München und London sowie für die HypoVereinsbank AG in München tätig. Darüber hinaus ist er im Verwal­tungs­rat der fami­lien­eigenen Unter­nehmens­gruppe tätig.

Stefan Leuze hat einen Abschluss als Diplom-Kaufmann der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Julius Mährlein
Julius Mährlein
Partner

Julius Mährlein ist seit 2015 für die VTC tätig. Er begleitet Unter­neh­mens­transak­tionen und die Ent­wick­lung der Beteili­gung­sunter­nehmen.

Vor seinem Einstieg bei VTC war er für GCA Altium tätig und hat an einer Vielzahl von M&A-Transaktionen auf der Käufer- wie auch Verkäuferseite mitgewirkt. Seine Branchen­schwer­punkte waren dabei Kon­sum­güter und Handel.

Julius Mährlein hält einen Bachelor sowie einen Master of Science in International Business der Universität Maastricht, Niederlande.

Richard Ramsauer
Richard Ramsauer
Managing Partner

Richard Ramsauer hat für die VTC zahlreiche Unternehmens­trans­ak­tionen in den Berei­chen Industrie, Infra­struktur­technik und Elektronik durchgeführt. Er betreut die Betei­li­gung der VTC an der FRIWO AG. Richard Ramsauer ver­ant­wortet auch die Öffentlichkeits­arbeit der VTC.

Zuvor war Richard Ramsauer mehrere Jahre für die Strategie­beratung Bain & Company in München und Stockholm tätig. Während seiner Beratungs­tätigkeit verantwortete er Effizienz­programme und Strategie­projekte im Industrie- und Rohstoff­sektor. Darüber hinaus ist Richard Ramsauer im familien­eigenen Forstbetrieb aktiv.

Richard Ramsauer hat einen Abschluss als lic.oec. (HSG) in Betriebs­wirtschaft der Uni­versität St. Gallen, Schweiz, sowie einen MBA der University of Chicago, USA. Richard Ramsauer ist österreichischer Staatsbürger.

Dr. Thomas Robl
Dr. Thomas Robl
Managing Partner

Vor Gründung der VTC im Jahr 1992 war Thomas Robl mehrere Jahre für die IMM Industrie Management München tätig, damals eine der ersten deutschen Betei­li­gungs­gesell­schaften.

Während seiner Tätigkeit bei der VTC hat Thomas Robl seine umfang­reiche Trans­aktions­erfahrung im Rahmen von zahl­reichen Unter­neh­mens­trans­ak­tionen einge­bracht. In den Anfangsjahren der VTC hat er eine Reihe von Industrie­konsoli­dierungen umgesetzt und bei einzelnen Betei­li­gungen auch operative Ver­ant­wortung übernommen. Thomas Robl hat bei der Gründung eines führenden Emissions­hauses für Private Equity Dachfonds mitgewirkt und sitzt heute im Auf­sichtsrat der Gesell­schaft.

Thomas Robl hat einen Abschluss als Dr. rer. nat. in Physik der Technischen Universität München sowie einen MBA von INSEAD, Frankreich.

Nicole Weihrauch
Nicole Weihrauch
Assistenz

Nicole Weihrauch ist seit 2023 für die VTC als Assistentin tätig. Sie begleitet und unterstützt die Geschäftsführung und das Investment-Team bei administrativen und kaufmännischen Themen.

Vor ihrem Einstieg bei der VTC war sie viele Jahre bei einer renommierten Private Equity Firma in München als Assistentin tätig. Weitere Erfahrungen sammelte sie im internationalen Geschäft einer führenden Internetplattform sowie in verschiedenen Bereichen der Dresdner Bank.

Nicole Weihrauch absolvierte eine Ausbildung zur Bankkauffrau und hat einen Abschluss als Diplom-Kauffrau der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Dr. Ulrich Wolfrum
Dr. Ulrich Wolfrum
Partner

Ulrich Wolfrum ist seit dem Jahr 2000 bei der VTC und hat bei zahlreichen Unter­nehmens­transaktionen mitgewirkt sowie diverse strategische Projekte und Add-on-Akqui­si­tionen bei Beteiligungs­firmen verantwortet. Er ist heute Ansprech­partner für M&A-Berater bzw. Invest­ment­banken und verantwortet den Bereich Deal Generation bei der VTC.

Nach seinem Studium war Ulrich Wolfrum mehrere Jahre für die Strate­gie­beratung A.T. Kearney in München und Düsseldorf tätig. Sein Schwerpunkt lag auf Kunden in den Bereichen Konsum­güter, Handel und Energie, bei denen er neben Effizienz­steige­rungen auch an der Entwicklung und Umsetzung von Strategie­projekten mitwirkte.

Ulrich Wolfrum hat einen Abschluss als Dr. oec. publ. sowie Diplom-Kaufmann der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Unsere Beteiligungen

Baettr Holding GmbH

Baettr  ist ein führender Komponentenlieferant für die Windindustrie. Die Firma ist spezialisiert auf die Serienproduktion von kundenspezifischen Großgusskomponenten für On- und Offshore Märkte inkl. CNC-Bearbeitung, Oberflächenbehandlung sowie Vormontageleistungen. Die internationale Präsenz mit drei Gießereien, zwei Bearbeitungsstandorten und zwei Standorten zur Oberflächenbearbeitung in Europa und Asien ermöglicht es Baettr, weltweit Kunden zu beliefern.

Sitz
Stade (Deutschland)
Umsatz (EUR Mio.)
260
Mitarbeiter
1.100
FRIWO AG

Die FRIWO AG entwickelt, produziert und vertreibt als international agierender Systemanbieter von Hard- und Softwarelösungen leistungsfähige und hochwertige Produkte entlang des elektrischen Antriebsstrangs. Wesentliche Anwendungsbereiche sind die Elektromobilität, mobile Werkzeuge, die Medizintechnik und diverse industrielle Applikationen. Durch eine globale Produktions- bzw. Beschaffungsstruktur ist es der FRIWO möglich, technologisch führende Produkte zu überzeugenden Preisen anbieten zu können.

Sitz
Ostbevern (Deutschland)
Umsatz (EUR Mio.)
110
Mitarbeiter
1.800
JK-Gruppe GmbH

Die JK-Gruppe ist ein weltweit führender Hersteller von Investitionsgütern für die Besonnungs-, Fitness- und Beauty-Branche. Am Standort Windhagen entwickelt und produziert das Unternehmen Geräte unter den Markennamen „Ergoline“, „Beauty Angel“, „Sonnenengel“ und „Wellsystem“. Die Anwendungsbereiche umfassen kosmetische Besonnungen, Rotlicht- und Nahinfrarot-Anwendungen für schönere Haut sowie Wasserstrahl-Massagen.

Sitz
Windhagen (Deutschland)
Umsatz (EUR Mio.)
140
Mitarbeiter
450
Sesotec GmbH

Die Sesotec produziert Geräte und Systeme für die Fremdkörper­detektion /-separation, die Produkt­inspek­tion und die Sortierung von Stoffströmen für die Lebens­mittel-, Kunststoff-, Pharma-, Holz- und Recy­cling­industrie. Die weltweit marktführende Stellung von Sesotec basiert auf hoher Kompetenz in einem breiten Technologie-Spektrum. Nach wie vor werden alle Systeme und Geräte in Deutschland entwickelt, konstruiert und hergestellt. Der Exportanteil der Produkte beträgt über 50 Prozent.

Sitz
Schönberg (Deutschland)
Umsatz (EUR Mio.)
100
Mitarbeiter
680
United Souvenirs GmbH

United Souvenirs GmbH ist ein führender Einzel- und Großhändler von Souvenirs und Geschenkartikeln in Europa. Mit seinen Großhandelsaktivitäten ist das Unternehmen europaweit präsent. Darüber hinaus betreibt United Souvenirs über 80 Filialen an touristischen Zentren in Österreich, Deutschland, Spanien, Polen und der Slowakei.

Sitz:
Wien
Umsatz (EUR Mio.):
90
Mitarbeiter:
500

Welche Unternehmen suchen wir?

Wir wollen weiter wachsen und suchen laufend neue Beteiligungs­­möglichkeiten. Unsere Entschei­dungs­wege sind kurz und wir bearbeiten bei uns eingehende Beteiligungs­opportunitäten schnell und diskret.

Uns zeichnet eine kreative und flexible Heran­gehens­weise an jede neue Beteili­gungs­situation aus. Da wir im Unterschied zu Private Equity-Firmen eigenes Geld investieren, sind wir nicht Exit-orientiert, sondern verfolgen eine lang­fristige Ent­wick­lungsperspektive.

Wir suchen Unter­nehmen, die die nach­fol­genden Kriterien erfüllen:

Branchen:

Wir haben keinen Branchen­fokus. In der Vergan­genheit konnten wir umfang­reiche Erfahrungen in produk­tions­orientierten Branchen, verschiedenen Dienst­leistungen und im Handel sammeln.

Unternehmensgröße:

Die Gruppenunternehmen der VTC weisen aktuell einen Umsatz zwischen EUR 55 Mio. und EUR 250 Mio. auf. Auch im Fall von nachvoll­ziehbarem Wachs­tums­potential sollte ein poten­tieller Betei­ligungs­kandidat einen Umsatz von mehr als EUR 10 Mio. aufweisen.

Für unsere Tochter­unternehmen suchen wir je nach Ausgangs­lage auch kleinere Akqui­sitions­kandi­daten.

Beteiligungshöhe und regionaler Fokus:

Bei unseren Investitionen streben wir Mehrheits­betei­ligungen an, die Übernahme quali­fizierter Minder­heits­beteili­gungen ist jedoch auch möglich. Wir inves­tieren pro Transaktion Eigen­mittel von bis zu EUR 50 Mio., größere Inves­titionen prüfen wir zusammen mit Partnern.

Unser regionaler Investi­tions­schwer­punkt liegt in Deutschland und den angrenzenden Ländern.

Aktuelles

Aktuelle Einflussfaktoren auf den Recyclingkreislauf

Aktuelle Einflussfaktoren auf den Recyclingkreislauf

Der Ruf nach einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft wird lauter – in der Gesellschaft ebenso wie in der Politik...

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Aktuelle Einflussfaktoren auf den Recyclingkreislauf

Aktuelle Einflussfaktoren auf den Recyclingkreislauf

Im März 2020 stellte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius einen neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft vor. Als einer der wichtigsten Bausteine des europäischen Green Deals enthält dieser Maßnahmen, die sich über den gesamten Lebenszyklus von Produkten erstrecken. So sollen neue Produkte künftig explizit im Sinne einer zirkulären Wirtschaft designt werden. Ziel des Ganzen: die Haltbarkeit, Nachrüstbarkeit, Reparierbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Produkten zu verbessern sowie den Anteil von Rezyklaten in neuen Produkten zu erhöhen. So sollen bis 2030 sämtliche in der EU hergestellte Verpackungen zu 100% wiederverwendbar oder recycelbar sein.

Auch in der Gesellschaft ist aktuell ein starker Wandel in Richtung Nachhaltigkeit zu beobachten. 68 Prozent der deutschen Bevölkerung würden grundsätzlich mehr bezahlen, wenn ein Produkt der Umwelt nachweislich keinen Schaden zufügt, so das Ergebnis einer Befragung von 2.500 Konsumentinnen und Konsumenten Anfang 2020 durch die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young).

Dieses in der Politik und Gesellschaft wachsende Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Kreislaufführung von Rohstoffen trifft in der Recyclingindustrie auf Zustimmung. Der VDMA Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik sieht gerade bei der Wiederverwendung von Kunststoffen ein enormes Potenzial. So könne bereits heute modernste Recyclingtechnologie einen großen Anteil der in Deutschland verarbeiteten 14,4 Millionen Tonnen an Kunststoffen recyceln – ein relevanter Beitrag für den Klimaschutz, würden doch beim Einsatz einer Tonne rezyklierten Kunststoffs zwischen 1,45 und 3,2 Tonnen CO2-Äquivalent eingespart. Problem des Ganzen: Der Absatzmarkt für die Rezyklate fehlt.

Rezyklat vs. Virgin – eine Frage der Wirtschaftlichkeit

Durch die Ende 2020 sehr geringe Nachfrage nach Rohöl ist der Preis für neue Kunststoffe extrem gesunken. Die Folge: Verpackungshersteller setzen vermehrt Virgin-Kunststoffe ein und nutzen weniger recyceltes Material. Dieser Effekt wird zusätzlich verstärkt durch die höheren Preise von Rezyklaten, denen oft aufwändige Verwertungsprozesse zugrunde liegen. Um nämlich Rezyklat profitabel herstellen und zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten zu können, sind Recycler auf modernste Technologie angewiesen. Darüber hinaus hängt die Profitabilität des Rezyklats maßgeblich vom Inputmaterial ab. Je hochwertiger und sortenreiner dieses ist, desto wirtschaftlicher ist der Aufbereitungsprozess. Und nur wenn Qualität und Preis des Rezyklats mit Neuware vergleichbar sind, entscheiden sich Hersteller für dessen Einsatz.

Die Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Abfall- und Recyclingtechnik Dr. Sarah Brückner ist sich sicher: „Ein Markt für Sekundärrohstoffe und damit auch eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft lassen sich ohne den richtigen Rechtsrahmen nicht dauerhaft etablieren.“  

EU-Plastikabgabe – die Lösung?

Eine mögliche Lösung zur Rettung der Rezyklatmärkte sieht die EU in der im Juli 2020 verabschiedeten Plastiksteuer. Diese Abgabe in Höhe von 80 Cent je Kilogramm fällt seit dem 1. Januar 2021 auf alle nicht recyclebaren Abfälle aus Kunststoff an – und soll einen Anreiz für die EU-Staaten schaffen, weniger „schmutziges“ Plastik in Umlauf zu bringen. Vor allem für Deutschland eine große Umstellung, gilt es doch, wie aus dem „Plastikatlas“ der Heinrich-Böll-Stiftung hervorgeht, als größter Plastikproduzent und -verarbeiter Europas.

Problem der Plastiksteuer: Die Abgabe für Plastikmüll geht zulasten der Steuerzahler, nicht zulasten der Verpackungsindustrie, die das Plastik in Umlauf bringt. Viola Wohlgemuth, bei Greenpeace zuständig für die Themen Konsum, Textilien und Plastik, sieht die Steuer mit kritischen Augen. Laut einem Spiegel-Artikel ist sie der Ansicht, die Plastiksteuer müsse, um eine echte Lenkungswirkung zu entfalten, bereits auf die Produktverpackungen aufgeschlagen werden, sobald sie auf den Markt kommen.

 

Der Rezyklatanteil muss erhöht werden. Aber wie?

Eine sichere Marktverfügbarkeit an Rezyklaten könnte den Bedarf an Primärrohstoffen in Zukunft reduzieren. Um dies zu erreichen, müssen jedoch Recycler, Hersteller und Verbraucher Hand in Hand arbeiten.

Abfallsammlung und Recycling optimieren

Abfallsammelsysteme stellen einen wesentlichen ersten Schritt in jedem Abfallwirtschaftsprozess dar und spielen eine zentrale Rolle für dessen Gesamtleistung. In Europa gibt es eine Vielzahl an Systemen zur Sammlung von Haushaltsmüll. Heute bietet die explizite Sammlung von Verpackungen und anderen Haushaltsgütern, die hauptsächlich aus Kunststoff, Aluminium, Papier und Glas bestehen, eine attraktive Lösung zur Maximierung der recycelten Abfallmenge. Damit jedoch das Recycling von Verpackungsabfällen auch tatsächlich erfolgen kann, sind neben den Herstellern auch die Verbraucherinnen und Verbraucher gefragt. Die Grundvoraussetzung der Abfallaufbereitung ist eine sortenreine Trennung. Nur wenn wir unsere Verpackungsabfälle ordnungsgemäß entsorgen, können diese ins Recycling gelangen.

 

 

Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Bestehen Verpackungen aus mehreren Materialschichten bzw. einer Kombination aus Materialien, die nach Gebrauch nicht getrennt werden können, ist der Recyclingaufwand wesentlich höher. Teilweise bestehen sie aus fest verklebten Verbindungen mehrerer Kunststoffarten. In diesem Fall werden sie in der Sortieranlage meist einer Materialfraktion zugeschlagen, was die Sortenreinheit mindert.

Die steigende Nachfrage nach Rezyklaten, vor allem PET-Rezyklaten, für Kunststoffverpackungen birgt zudem die Gefahr, dass in Zukunft nicht genügend Sekundärrohstoffe in geeigneter Qualität zur Verfügung stehen. Seit langem bestehen in Deutschland die Getränkeflaschen bereits zu knapp 30 Prozent aus recyceltem PET. Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. sieht jedoch den PET-Getränkeflaschenmarkt in Gefahr. „Nur wenige Länder in Europa verfügen bislang über ein so effektives Pfandsystem für PET-Getränkeflaschen wie Deutschland“, so Dr. Isabell Schmidt, IK Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft.

Um eine ausreichende Versorgung der Branche mit Recycling-Rohstoffen sicherzustellen, müsse die getrennte Sammlung sowie das Recycling von PET-Getränkeflaschen in der gesamten EU massiv ausgebaut werden. Andernfalls drohe für PET-Getränkeflaschen ein Vermarktungsverbot. Um dies zu verhindern, setzt sich die IK für den Aufbau einer europäischen Marktbeobachtungsstelle ein, die vor allem die Verfügbarkeit von PET-Rezyklat in Lebensmittelkontaktqualität im Auge behalten soll. Sofern Recycling-Rohstoffe nicht mehr in den erforderlichen Mengen und Qualitäten zu annehmbaren Preisen verfügbar seien, sollten die EU-Vorgaben für den Einsatz von Rezyklat ausgesetzt werden, so Dr. Schmidt.

Herausforderung für die Kunststoffhersteller und -verarbeiter: Hochwertiges Rezyklat dank innovativer Technologien

Die wichtigste Voraussetzung, um qualitativ hochwertige Sekundärrohstoffe herstellen zu können, ist sortenreines Material. Zugekauftes Rezyklat verschiedener Hersteller enthält häufig Verunreinigungen. Das kann viele Ursachen haben. Werden beispielsweise die unterschiedlichen Materialien beim Kunststoffrecyclingprozess nicht richtig erkannt, getrennt und sortiert, gelangen sie vermischt und in zerkleinerter Form weiter in das Rezyklat. Wird dieses verunreinigte Rezyklat weiterverarbeitet, leidet die Produktqualität und es kommt zu Reklamationen. Farbabweichungen durch Fehlfarben im Rezyklat können ein weiterer Reklamationsgrund sein. Die häufigste Verunreinigung im Rezyklat sind Metallpartikel. Bleiben diese unentdeckt, können Sie zu Maschinenschäden führen und die Produktionseffizienz erheblich minimieren.

Die Lösung sind sensorbasierte Materialanalysesysteme und Sortiergeräte, die präzise nach Form, Farbe und Materialart sortieren können. Metallseparatoren können darüber hinaus selbst feinste Metallpartikel im Rezyklat zuverlässig erkennen und ausschleusen. So ist es möglich, aus minderwertigem Ausgangsmaterial Rezyklat mit Reinheiten von bis zu 99 Prozent zu gewinnen.

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Design for Recycling

Die Politik reagiert auf diese Herausforderung mit ambitionierten Vorgaben in der Gesetzgebung, beispielsweise im Verpackungsgesetz. Hersteller haben in Zukunft mit Blick auf die ganzheitliche und nachhaltige Produktentwicklung eine neue Herausforderung beim Produktdesign. Sämtliche Produkte sollen künftig so designt und hergestellt werden, dass die Verpackungen nach dem Gebrauch entweder weiterverwendet und recycelt werden können oder aber aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, so die Forderung der EU-Kommission.

Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn es können nur recyclefähige Produkte hergestellt werden, wenn es ausreichend Sekundärrohstoffe gibt. Und nur, wenn ausreichend Sekundärrohstoffe zu erschwinglichen Preisen verfügbar sind, können Hersteller profitabel arbeiten.

 

Fazit

Der Wunsch, den Kreislauf zu schließen, ist sowohl in der Gesellschaft als auch in der Politik groß. Die EU hat die grundsätzliche Richtung vorgegeben und erste Gesetze erlassen, es fehlt jedoch noch an einem rechtlich ausgereiften Konzept, um die ambitionierten Klimaschutzziele tatsächlich zu erreichen und den Kreislauf vollends zu schließen. Doch eines ist sicher: Bis dies soweit ist, muss die Bereitschaft eines jeden vorhanden sein, seinen aktiven Beitrag zu leisten – vom Hersteller und Verarbeiter über die Konsumenten bis hin zu den Recyclingfirmen. Diese Bereitschaft wird jedoch nur gegeben sein, wenn alle Beteiligten ein gewisses Maß an Planungssicherheit haben. Denn nur dann sind sie in der Lage, profitabel zu arbeiten.


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